Erster Monat selbstständig in Kroatien

Eigentlich stimmt die Überschrift nicht so ganz. Denn selbstständig in Kroatien bin ich ja schon länger. Aber trotzdem ist jetzt der erste Monat mit selbständiger Arbeit vorbei. Wie man aus dem letzten Beitrag Selbstständig im Ausland Geld verdienen ja lesen konnte, habe ich mich bei Yoummday* beworben. Und so ging es weiter.

Schulung

Die Schulung für das Projekt, in dem ich tätig bin, startete am 17.1. und ging bis zum 2.2.23. Täglich von 9 -17 Uhr. Hier gibt es auch nicht wirklich zu berichten, denn es war wirklich recht trockene Schulung. Es wurden Zugänge zu diversen Tools und Programmen eingerichtet und erklärt. Wir haben einigen live Gesprächen mit Kunden zugehört und konnten den Bildschirm des Agenten dabei sehen. Aber es blieb im Großen und ganzen Theorie. Nach dem Motto man hat alles mal gesehen und gehört und erinnert sich vielleicht dran, wenn man es braucht. Aber das ist normal. Jetzt spreche ich mal nur für mich. Ich lerne die Funktionen der vielen Programme nicht durchs Anschauen von Präsentationen oder Handbücher, sondern indem ich sie direkt benutze.

Die ersten Tage selbständig in Kroatien

Die ersten zwei Tage nach der Schulung konnten wir selber entscheiden, was wir machen. Wir konnten in kleinen Gruppen mit einem Dozenten telefonieren oder komplett eigenständig. Ich habe mich für das erstere entschieden. Jetzt rückwirkend betrachtet hätte ich die zweite Wahl nehmen sollen.

Wir haben uns also in kleinen Gruppen aufgeteilt und hatten je einen Dozenten dabei. Einer ging dann ins Telefon und die anderen schauten und hörten zu. Ach so, hier sollte vielleicht erwähnen, dass dies alles im Homeoffice, also am heimischen PC ablief. Schulung lief über Teams und darüber konnten wir einfach den Bildschirm teilen. Warum ich lieber gleich eigenständig telefonieren wollte? Nun ja wir waren 6 oder 7 in der Gruppe und es konnte nur je einer telefonieren. Und dazu kommt das wir anfänglich nur reine Mobilfunkthemen bearbeiten und auch nur solche Kunden reinbekommen.
Kurz gesagt, ich hatte an diesen beiden Tagen 3 Gespräche mit Kunden.

Richtiges selbstständiges arbeiten.

Hier möchte ich aber noch kurz auf Yoummday* eingehen. Wir arbeiten hier selbstständig. Das heißt nicht, dass wir morgens um 8 am PC sitzen müssen. Das heißt nicht, dass wir feste Pausen oder gar Mittag haben.
Selbstständig in Kroatien arbeiten heißt hier, wir planen komplett selber die Schichten und den Tag. Wenn ich also um 11 Uhr Mittag will und das 2 Stunden lang, dann trage ich das auch so im Plan ein. Wenn ich frei brauche, oder Urlaub brauche, dann trage ich das auch im Plan ein. Oder besser gesagt, dann trage ich mich für diese Tage nicht in den Schichtplan ein. Ich entscheide also, wann und wie lange ich arbeiten will.

OK, zu den ersten Tagen. Es war noch sehr ruhig. Da wir ja nur minimal geskillt waren, kamen auch nur wenige Anrufer bis zu uns. Ich sage es mal so, bei jedem zweiten Anrufer hatte ich fast keine Ahnung, was ich machen sollte. Mein Vorteil war es jedoch, dass ich Erfahrungen im Callcenter habe. Und noch etwas hat mir die ersten Tage den Arsch gerettet, nämlich ein Spruch und der lautet

Sicheres auftreten trotz völliger Ahnungslosigkeit

OK, ganz so schlimm war es nicht. Ich war offen und ehrlich und freundlich und das hat auch jeder Kunde verstanden. Habe den Kunden ganz deutlich gesagt, dass ich noch neu bin und es daher immer etwas länger dauern kann. Ich hab mich bemüht und das haben die Kunden gemerkt. Und wenn ich etwas nicht wusste, hab dies zugegeben, den Kunden dann mit Ansage auf die Warteschleife gestellt und bei meiner Helpline angerufen.
Und an jedem Kunden habe ich gelernt und lerne noch immer.

Erster Monat selbstständig in Kroatien

Nun ja, jeden Tag ging und geht es besser. Aus den anfänglich 10 Gesprächen in ca. 8 Arbeitsstunden sind heute bis zu 30 geworden. Meine Gesprächszeiten sind im großen und ganzen innerhalb vorgaben. Ich bekomme Bewertungen von den Anrufern die den geforderten Durchschnittswert von 8,5 übersteigen. Und ich habe sogar schon einige Verkäufe abschließen können.
Das einzige mit dem ich nicht ganz zufrieden bin ist der Verdienst. Dadurch das wir nur recht wenige Gespräche bekommen haben wir längere Wartezeiten. Diese werden auch bezahlt aber nicht so gut wie die Gesprächszeiten. Das wird sich aber in den nächsten Monaten noch ändern. Aktuell kommt bei uns nur Mobilfunk rein, wenn wir in einigen Wochen die DSL Schulung bekommen schaut es besser aus.

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